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//-->Eine Granatwerferstellung der SS auf demMetzberg bei Borgentreich (Kr. Höxter)Fritz JürgensEine Forschungsgrabung des Referats Mittelalter- und Neuzeitarchäologieder LWL-Archäologie für Westfalen hatte im September 2013 das Ziel,einige Fragen zur spätmittelalterlichen Landwehr der Stadt Borgentreich(Kr. Höxter) zu untersuchen.1Hierfür sollte geklärt werden, ob sich auf demMetzberg, der etwa 2 km östlich der Stadt liegt, der Standort einer Wartebefunden hat. Hierfür gab es Hinweise in einer Urkunde aus dem Jahr1429, die den Bau der Landwehr zwischen den Städten Borgentreich undBorgholz und dem Paderborner Bischof Dietrich regelt.2Auf der Kuppe desbewaldeten und in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Metzbergs wurdeeine etwa 0,5 m tiefe, kreisrunde Grube mit einem Durchmesser von etwa4 m beobachtet, in die von Süden ein etwa 7 m langer Graben einmündete.Da auch der Heimatforscher C. Brilon bereits vor 100 Jahren eine Grubemit Mörtelresten auf dem Berg beschrieben hat, die er als mutmaßlicheReste einer Warte ansprach,3schien es erfolgversprechend, an dieser Stelleeine archäologische Untersuchung durchzuführen und den Nordost-Quadranten der Grube abzutiefen.Bereits zu Anfang der Grabung zeigte sich, dass in den knapp unterdem Humus anstehenden Mergelfels eine Grube eingetieft war. In derHumusauflage fanden sich neben einem Silexabschlag ein handgeschmie-deter Nagel und eine Randscherbe grünglasierter Irdenware, die einenHinweis auf die spätmittelalterliche beziehungsweise frühneuzeitlicheDatierung des Befundes gaben. Etwa 50 cm unter der Oberfläche tauchtenReste einer verkohlten Holzkonstruktion auf, die aber einen sehr modernenEindruck machte. Da der gewählte Ausschnitt keine genaueren Aussagenüber den Befund ermöglichte, wurde der Schnitt erweitert und die ganzeGrube abgetieft, wobei weitere Holzkonstruktionselemente freigelegtwerden konnten. Die Sohle der Grube wurde in einer Tiefe von 1,7 merreicht. In diese Grube hinein war ein regelmäßiger, oktogonaler Holz-verbau mit einer Kantenlänge von 70 bis 80 cm und einem Durchmesservon 1,8 m gebaut (Abb. 1). Von den ursprünglich acht Pfosten waren nochdrei erhalten; diese standen in Pfostenlöchern, die etwa 10 cm in denanstehenden Keupermergel eingetieft waren; die ursprüngliche Höhekonnte anhand von verstürzten Fragmenten auf mindestens 1 m rekon-1 Für die ehrenamtliche Unterstützung wird T. Claus,F. Griessel, F. Jürgens, J. Menne, J. Rother sowieT. Siems und für die Erteilung der Grabungsgenehmi-gung E. Tewes von der Stadt Borgentreich gedankt.2 Giefers 1881, 178–180.3 Brilon 1920, 49.Abb. 1: Freigelegter Befund der in denMergelfels eingetieften Granatwerferfeuer-stellung mit erhaltenen Konstruktionshölzern.Abb. 2: Profilzeichnungen der Schnitte. Zusehen sind die hölzernen Reste der Grabenver-schalung (Profil 2) sowie des Blockbaus (Profil 3)mit verstürzter Deckenkonstruktion.195Abb. 3: Übersichtsplan der Schnitte mit einge-tragenen Profilen. Von Süden führt ein Grabenin die eingetiefte Feuerstellung.struiert werden. Die Pfosten stützten einen Verhau aus Brettern, die jeweils20 cm breit und an die Außenseite genagelt waren. Auf den Nadelhölzern,die durch ihre Verkohlung erhalten geblieben sind, waren maschinelleSägespuren zu beobachten. Bei den verwendeten Nägeln handelt essich um genormte Exemplare aus Stahl mit einer Länge von 8 und 10 cm.Um auch die Funktion des obertägig beobachteten Grabens zuklären, wurden rechtwinklig hierzu zwei 1 m breite Schnitte angelegt. Eszeigte sich, dass von Süden ein Graben in die Grube hineinführt, der sichstetig weiter auf das Grubenniveau absenkt. Während diese Zuwegungim Süden nur etwa 1 m breit ist, verbreitert sie sich 4 m vor der Grubeauf etwa 2,5 m. Die Seiten sind relativ steil ausgearbeitet. Im südlichenSchnitt gibt eine senkrecht verlaufende Befundgrenze Hinweise auf eineursprüngliche Holzverschalung des Grabens. Im mittleren Schnitt, deran der Stelle liegt, an der der Graben sich verbreitert, konnten im Süd-profil noch Reste dieses, ebenfalls verkohlten, Holzverbaus dokumentiertwerden. Im Nordprofil steckten hingegen Reste eines Blockbaus, dessenuntere zehn Lagen von Rundhölzern noch zu beobachten waren (Abb. 2).Durch den Fund von zwei Türangeln, einem Riegel und einem Gleitlager,das zu einem Pfostenloch im Boden gehörte, wurde deutlich, dass sich andieser Stelle der Eingang in den Bau befunden haben muss. Die verstürzteDeckenkonstruktion aus Brettern und Dachpappe war ebenfalls erhalten.Aufgrund der erfassten Befunde lässt sich die Anlage auf dem Metz-berg folgendermaßen rekonstruieren: Ein verschalter Graben führt in einenetwa 2,53 m messenden, gedeckten Blockbau, der mit einer Erdauflageversehen war und eine feste Tür besaß. Durch den Blockbau hindurchgelangte man in den etwa 1,7 m tief liegenden, oktogonalen Verbau, dernach oben hin offen war (Abb. 3).Interpretation der Befunde undhistorische ÜberlieferungBereits relativ früh wurde deutlich, dass dieses als neuzeitlich anzuspre-chende Bauwerk vermutlich militärischen Zwecken gedient hat, da esdurch die eingegrabene Bauweise einen sehr defensiven Eindruck machteund so eine Nutzung in jagdlichem Kontext ausschied. Zur Diskussionstanden die Erbauung während des Zweiten Weltkriegs oder eines Manö-196vers vor oder aber auch nach dem Krieg. In der Umgebung wurden in derNachkriegszeit Manöver durch amerikanische, britische und deutscheTruppen abgehalten. Durch Funde mehrerer Gewehrpatronenhülsenkonnte die Nutzung näher eingegrenzt werden. Da es sich um Kampf-munition handelt, schied die Interpretation als Manöverrelikt aus. Esmusste sich also um ein Bauwerk aus dem Zweiten Weltkrieg handeln.Über die Bodenstempel ließen sich auch die Patronenhülsen in diese Zeitdatieren; es handelt sich hierbei um Standardmunition der deutschenWehrmacht mit einem Kaliber von 7,92 mm. Weitere Funde, die dieseDatierung und Nutzung untermauern, sind Funde von Schnallen, Ösenund Verschlüssen (Abb. 4) sowie Fragmente von Gasmaskenfiltern, dieebenfalls der Wehrmachtstandardausrüstung zuzurechnen zu sind.4Da eine solche Anlage auf dem Metzberg in keinerlei Berichtenüber die Kriegszeit in Borgentreich vorkommt und sich auch Zeitzeugen,die sich damals in unmittelbarer Nähe des Bergs befanden, nicht an einesolche erinnern konnten, war es notwendig, weitere Recherchen zu be-treiben, um den Gesamtkontext des Befundes zu verstehen. Ein Abgleichder festgestellten Baubefunde mit dem „Merkblatt 57/5, Bildheft Neuzeit-licher Stellungsbau“ aus dem Jahr 1944, das seitens des Oberkommandosdes Heeres genau vorschrieb, wie Verteidigungsbauwerke zu errichtenseien, zeigte, dass es sich bei dem oktogonalen Verbau um die Feuer-stellung für den mittleren Granatwerfer handelt. Für diesen sind eine Tiefeund ein Durchmesser von etwa 1,6 m vorgesehen.5Bei dem nach Südenvorgelagerten Blockbau handelt es sich den Ausmaßen nach um einenUnterschlupf für drei bis sechs Mann,6also der Bedienmannschaft einesGranatwerfers (Abb. 5). Diese als „Granatwerfer 34“ bezeichnete Waffehatte ein Kaliber von 8 cm und eine Reichweite von etwa 2,5 km (Abb. 6).Somit konnte man vom Metzberg aus die Straßen von Borgentreich nachBühne bestreichen, auf der ein alliierter Vormarsch erwartet wurde.Bei den weiteren Untersuchungen konnte die Feuerstellung kon-kreten Truppenbewegungen und einer Einheit der SS zugeordnet werden.Am 25. März 1945 hatte Hitler den Befehl der „West- und Ostgotenbewe-gung“ herausgegeben, der sämtliche militärischen Kräfte, die sich nochim Binnenland befanden, der Front zuführen sollte. Nach diesem Erlasswurden die SS-Panzer-Aufklärungs- und Ausbildungs-Abteilungen 1 und 2aus Sennelager sowie die SS-Panzer-Unterführer-Ausbildungs-Abteilungaus Bad Arolsenad hocals Kampfverband SS-Panzer-Brigade Westfalenzusammengestellt. Die Eingliederung weiterer verstreuter Einheiten undAbb. 4: Ösen, Schnallen und Verschlüsse die ausder Befundverfüllung stammen und Wehrmachts-ausrüstung zugesprochen werden können.4 Für die Hilfe bei der Einordnung der Funde seiJ. Müller-Kissing gedankt.5 Bildheft Neuzeitlicher Stellungsbau, 19.6 Bildheft Neuzeitlicher Stellungsbau, 44.Abb. 5: Rekonstruktion der Feuerstellungmit vorgelagertem Unterstand auf Grund-lage der ergrabenen Befunde und des Merk-blatts 57/5. Zur besseren Kenntlichkeit ist dieErdauflage des Unterstands nicht dargestellt.Abb. 6: Einsatz eines Granatwerfers 34 beiMonte Cassino (Italien). Auffällig sind die nahe-zu identischen Ausmaße der Stellung mit derAnlage auf dem Metzberg.1977 Becker 1985, 303.8 Tieke 1990, 39.9 Mürmann/Zünkler 1982, 151.10 Becker 1985, 322.11 Tieke 1990, 38.12 Tieke 1990, 44; Becker 1985, 350.13 Becker 1985, 324; Mürmann 1982, 151.14 Bildheft Neuzeitlicher Stellungsbau, 19 und 44.15 Tieke 1990, 38.16 Tieke 1990, 40.17 Mürmann/Zünkler 1982, 144.18 Roberts 1949, Kapitel 5.Personen, auch der Luftwaffe und der Wehrmacht, fand in den darauf-folgenden Tagen statt, oftmals auch ohne Wissen der betroffenen Per-sonen. Bei vielen beteiligten Soldaten handelte es sich um Versehrte odernoch nicht vollständig genesene Personen. Die ursprünglich für die Ost-front vorgesehene Einheit wurde am 27. März 1945 aufgrund des schnellenVorrückens der alliierten Truppen im Westen dem Oberbefehlshaber Westzur Verfügung gestellt. Nach anfänglichen Einsatzplänen gegen die imnordhessischen Raum anrückenden amerikanischen Truppen sollte dieEinheit ab dem 30. März zusammen mit der Panzer-Abteilung 507, diedie letzten in Kassel gebauten Kampfpanzer vom Typ Tiger II (Königs-tiger) erhalten hatte, nach Westen vorrücken, um den Einschluss derHeeresgruppe B im Ruhrgebiet zu verhindern. Aufgrund heftigen Wider-stands konnte der Angriff in Richtung Paderborn jedoch nicht erfolgenund stoppte im südlichen Eggegebirge im Raum Scherfede, wo sich dieTruppen am 31. März befanden.7Nachdem am 1. April der Ruhrkessel beiPaderborn geschlossen werden konnte, rückten die 104. US-Infanterieund die 9. US Panzerdivision tief in die Warburger Börde bis in Orte Wille-badessen, Peckelsheim und Borgentreich vor, womit die SS-Panzer-BrigadeWestfalen von drei Seiten eingeschlossen war.8An dieser Stelle stopptendie amerikanischen Truppen den Vormarsch für fünf Tage,9um sich neuzu strukturieren und weitere Einheiten heranzuführen. Nach schwerenKämpfen bei Scherfede, Borlinghausen und Willebadessen bekam das Re-giment Holzer der Brigade Westfalen sowie die neu eingegliederten Teileder 166. und 466. Division, ebenso wie aufgestellte Volkssturmeinheitenin der Nacht vom 2. auf den 3. April den Befehl, sich nördlich um die vonden amerikanischen Truppen besetzte Warburger Börde zurückzuziehen10und eine neue Verteidigungslinie von Schwalenberg über Marienmünster,Ottbergen und Dahlhausen nach Bühne zu errichten.11Diese sollte denalliierten Vormarsch aufhalten, um die wenige Kilometer östlich gelegeneWeser zu einer neuen Stellung, der sogenannten Weser-Linie, auszubauen,was allerdings nicht mehr umgesetzt wurde.12Dieser Rückzug verzögertesich durch Feindeinwirkung, so dass die neuen Abwehrstellungen erst amAbend des 3. April erreicht wurden.13Die auf dem Metzberg ergrabene Granatwerferstellung war ein Teildieser neuen Abwehrlinie, für deren Erbauung der Abend des 3. April alsterminus post quemfeststeht. Unter Beachtung von Ruhezeiten nach demlangen Rückzug und der in den Merkblättern angesetzten Bauzeiten14kann die Stellung frühestens am 5. April einsatzbereit gewesen sein,was sich auch mit Einsatzberichten deckt. Die massive und aufwendigeBauweise der Stellung auf dem Metzberg lässt jedoch an der Aussagezweifeln, es habe sich nur um eine dünne deutsche Verteidigung gehan-delt.15Bemerkenswert ist die Aufstellung eines 8 cm Granatwerfers andieser Stelle, die als strategisch bedeutsam erachtet worden sein muss,da die SS-Panzer-Brigade Westfalen nur mit einer Handvoll dieser Waffenausgestattet war, für die sich weiterhin auch kaum noch Munition fand.16In der Zeit vom 1. bis zum 6. April wurde die bereits von den US-Truppeneingenommene Stadt Borgentreich mehrmals aus dem Raum Bühne undNatzungen mit Artillerie beschossen,17die Reichweite eines Granatwerfersauf dem Metzberg wäre hierfür aber zu gering.Der unterbrochene amerikanische Vormarsch wurde am 6. April, nundurch die 3. US-Panzerdivision, auch bekannt als „Spearhead“, fortgesetzt.Im Raum Borgentreich operierte die Taskforce Lovelady (33. Regiment,2. Bataillion) unter dem Kommando von Lt. Colonel W. B. Lovelady. DieseTaskforce umfasste zu diesem Zeitpunkt 15 Sherman-Panzer und neunleichte Panzer.18Nach einem Nachtmarsch über das Dorf Natzungenkam der Vorstoß am 6. April morgens um 1 Uhr aufgrund der schlechtenStraßenverhältnisse zum Stoppen. Eine daraufhin ausgesendete Auf-klärungspatrouille geriet zwischen Borgentreich und Bühne in eine deut-sche Straßensperre, wo bei Kämpfen zwei amerikanische Soldaten getötet198und ein Offizier schwer verwundet wurde.19Mit hoher Wahrscheinlich-keit ist die Feuerstellung auf dem Metzberg in Zusammenhang mit dererwähnten Straßensperre zu sehen, da die Straße direkt unterhalb desBergs verläuft und das einzige strategische Ziel dargestellt haben dürfte.Die Zerstörung oder Aufgabe der Feuerstellung kann ebenfallsgenauer eingegrenzt werden, da die Straßensperre mit Artillerieunter-stützung durchbrochen werden konnte und ab 8 Uhr die Kämpfe in Bühnebegannen,20was denterminus ante quemliefert. Da keine Teile des Gra-natwerfers in der Feuerstellung gefunden wurden, muss dieser beimRückzug mitgenommen worden sein. Die Brandspuren können von einemgegnerischen Treffer oder aber einer Selbstzerstörung durch die Besat-zung herrühren. Die Ortschaft Bühne konnte um 15 Uhr eingenommenwerden, nachdem 15 deutsche Soldaten, darunter auch Angehörige desVolkssturms, gefallen waren.21Besonders in deutschen Berichten wer-den die heftigen Kämpfe um Bühne hervorgehoben. Dabei werden dieKompanien der Obersturmführer Niermann und Schwarzmeier erwähnt,wobei Schwarzmeier in Bühne und Niermann in Borgentreich eingesetztworden sein sollen.22Da im besetzten Borgentreich aber gewiss keine SS-Kompanie mehr gekämpft hat, ist es wahrscheinlich, dass die Kompaniedes Obersturmführers Niermann auf dem Metzberg stationiert war, derBühne in Richtung Borgentreich vorgelagert ist.Ebenso wie in Bühne wurde die deutsche Abwehrlinie am 6. Aprilauf weiter Linie durchbrochen, so dass am Abend der Befehl kam, sichzur Weser abzusetzen und diese am 7. April zu überqueren.23Von dortaus begann ein stetiger und unkoordinierter Rückzug in den Harz, deram 8. April zur Festung erklärt wurde.24Mit der Kapitulation der letztenTruppen am 20. April endete auch der Kampf der SS-Panzer-Brigade West-falen,25weniger als einem Monat nach ihrer Aufstellung.Der improvisierte Charakter der Panzerbrigade Westfalen lässt sichauch an den Objekten aus dem archäologischen Befund gut nachvoll-ziehen. Alle fünf gefundenen Patronenhülsen weisen unterschiedlicheBodenstempel auf und stammen daher von verschiedenen Herstellern undProduktionschargen. Hier spiegelt sich sicherlich die Bestückung mit denletzten Restbeständen aus unterschiedlichen Kasernen und Munitions-lagern wider. Interessant ist der Fund einer Treibladung, die vermutlichbritischer Provenienz ist,26und dem Abschuss von Gewehrgranaten ge-dient haben könnte, was auf den Einsatz von Beutewaffen aufgrund derRüstungsnotlage schließen lässt.Auch die sonstige Versorgungslage lässt sich am Fundgut beob-achten. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln musste auf eigene Fausterfolgen, da es keine Feldküche mehr gab. Hinweise hierauf geben derDeckel einer Milchkanne und Fragmente von Schnapsflaschen aus derVerfüllung des Befundes. Interessant ist der fragmentarisch erhaltene Filtereiner Volksgasmaske, der mit der Anwesenheit von Volkssturmeinheitenauf dem Metzberg erklärt werden kann. Wie schon erwähnt ist der Einsatzdes Volkssturms im Raum Bühne durch amerikanische Berichte belegt.27Nicht genau geklärt werden konnte der Zweck größerer MengenFlachglas, die neben den Nägeln den Großteil der geborgenen Funde dar-stellen. Möglicherweise hat man beim Bau der Stellung auf demontierteFensterscheiben zurückgegriffen, was jedoch die Gefahr von Glassplitternbei Feindtreffern nach sich gezogen hätte.Durch die Brandeinwirkung stürzte die Feuerstellung in sich zusam-men. Zu einem späteren Zeitpunkt müssen die Reste der Anlage nochweiter verfüllt worden sein. Sämtliche Funde fanden sich in der Verfüllungund müssen vorher um die Stellung herum gelegen haben. In den 1970erJahren wurde der bis dahin als Weidefläche genutzte Berg mit Fichtenund Eichen bepflanzt. Bereits zu dieser Zeit war die Existenz der dortigenGranatwerferstellung völlig in Vergessenheit geraten, von der nur nocheine Mulde auf der Bergkuppe zeugte.2819 Logbook 33rdArm. Reg./2ndBt., 30. Für die Rechercheund Bereitstellung der Archivalien danke ich N. Hopkinsvon der University of Illinois Library recht herzlich.20 Mürmann/Zünkler 1982, 152.21 Logbook 33rdArm. Reg./2ndBt., 30.22 Tieke 1990, 43.23 Tieke 1990, 43.24 Tieke 1990, 46 und 51.25 Tieke 1990, 62.26 Auskunft des Kampfmittelräumdienstes Schleswig-Holstein.27 Logbook 33rdArm. Reg./2ndBt., 30; After ActionReport 33rdArm. Reg. April 1945, Appendix 1.28 Für diesen Hinweis danke ich R. Dohmann.199
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